8 Schritte zur besseren Präsentation

Der erste Eindruck zählt. Das ist nicht nur beim persönlichen Kennenlernen so, sondern besonders beim Präsentieren essenziell. Worauf ihr achten solltet und wie Eure Vorträge direkt den richtigen Nerv treffen...

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Sicherlich musstest Du schonmal vor Kunden oder Kollegen präsentieren. Es gibt dabei viele verschiedene Möglichkeiten Inhalte darzustellen. Ich habe eine Methode kennengelernt, die nicht nur meine Vortragsweise sondern meine komplette konzeptionelle Denkweise verändert hat. Und das schönste ist, sie funktioniert!

 

Möchtest Du auch, dass Deine Zuhörer begeistert sind und richtig viel von Deinen Vorträgen mitnehmen? Dann beachte einfach den folgenden Ablauf:

 

Schritt 1: Scannen! Schau Dir, bevor Du mit Deinem Vortrag beginnst, Dein Publikum genau an. Wer sitzt da im Publikum? Wie ist die Kleidung, die Stimmung, der Raum?

Versuche Dich auf die Bedingungen einzustellen. Nimm vielleicht Deine Krawatte ab, wenn im Zuschauerraum nur Menschen in Poloshirts sitzen. Oder passe Deine Inhalte ein wenig an. Besonders bei Kundenpräsentationen ist es wichtig ein Gespür dafür zu bekommen, welcher Typ Mensch dort vor Dir sitzt. Möchte er nach dem Vortrag das detaillierte Handout oder will er eher emotional abgeholt werden.

 

Schritt 2: Lachen! Stell Dich offen in den Raum und lache die Leute freundlich an. Halte die Hände offen und seitlich am Körper. Deine Zuschauer bilden sich innerhalb von kürzester Zeit eine Meinung über Dich. Versuche freundlich und energiegeladen zu wirken. Derjenige der im Raum die meiste Energie hat, wird überzeugen.

 

Schritt 3: Aufmerksamkeit! Wenn Du zu sprechen beginnst, langweile deine Hörer nicht mit Unternehmens- oder Ego-Vorstellungen. Die Leute interessiert das nicht! Löse Dich von diesem überholten Muster. Beziehe anstatt Dein Publikum von Beginn an mit ein. 

Dazu gibt es verschiedenen Methoden: Gute Sprecher steigen häufig mit einer Frage ein. So wie z. B.: "Wieviele von Ihnen haben sich während einer Präsentation schon einmal so richtig gelangweilt? Und wieviele von Ihnen haben heute so gar keine Lust darauf?" Dabei kann die erste Aufmerksamkeit durch unterschiedliche Emotionen erzeugt werden; Schmerz (oh ja, das kenne ich und es nervt mich) oder Humor. Funktioniert beides!

Meist werden die gestellten Fragen von Handzeichen des Redners begleitet, um das Publikum zum antworten aufzufordern. Wichtig ist, wenn das Publikum mitmacht, und das werden sie, ;) danach immer direkt für die Handzeichen bedanken.

Um sich selber den Einstieg zu erleichtern und die Aufregung zu mildern, sollte man zunächst einfach alle Vorträge mit der gleichen Frage beginnen. Denk Dir etwas Allgemeine für Deinen Bereich aus. "Kennen Sie das,...?"

 

Schritt 4: Nutzen! Die Menschen möchten zu Beginn eines Vortrags einzig und allein eine Frage beantwortet haben: Was habe ich davon, dass ich hier sitze? Nach der Einstiegsfrage formulieren wir also direkt den Nutzen für den Zuhörer: "In den nächsten zwanzig Minuten werde ich Ihnen erläutern, wie sie durch ganz einfache Tricks Ihre eigene Position im Unternehmen verbessern können." 

 

Schritt 5: Danke! Bedanke Dich nun beim Publikum. Für ihr Erscheinen, Zuhören, für das Zeitnehmen im Arbeitsalltag.

 

Schritt 6: Vorstellung! Nun ist es an der Zeit sich selber kurz vorzustellen. Und zwar auf eine bestimmte Weise. Zunächst nennt man natürlich den eigenen Namen und die Berufsbezeichnung oder Position im Unternehmen. Danach einen Erfolg, vielleicht eine erfolgreiche Kampagne oder die Erreichung von Umsatzzielen. Dann folgt ein etwas privaterer Part; erzähle kurz wer Du bist. Klingt zunächst ungewöhnlich, aber Menschen sind vor allem an Menschen interessiert. Erzähl etwa persönliches von Dir, vielleicht dass Du außerdem Mama einer 7-jährigen Tochter bist und gerne fotografierst. Natürlich keine Dokumentation formulieren, aber einen kleinen privaten Happen. 

 

Schritt 7: Thema! Schaffe eine Überleitung von deinen Freizeitaktivitäten zu Deinem Vortragsthema. Beginne deinen eigentlichen Vortrag mit einer Geschichte. "Als ich vor sieben Jahren bei xy anfing, fragte ich mich auch, warum werden eigentlich manche Kollegen immer gelobt, während andere einfach übersehen werden? Während eines Meetings..."

 

Schritt 8: Inhalte entwickeln! Stelle im gesamten Vortrag immer wieder Fragen ans Publikum. Beziehe Deine Zuhörer ständig mit ein. Alle deine Inhalte sind bereits im Raum. Du musst niemandem die Welt erklären. Lass das Publikum selber Zusammenhänge entwickeln, dann bleiben Inhalte auch im Kopf. Kein Mensch möchte Monologen folgen. Wenn es der Raum zulässt, versuche die Leute zu bewegen. Durch Mitschreiben, Klatschen oder Aufstehen kannst Du beim Publikum Energie erzeugen. Hierdurch wird das Erlernen von schwierigen Themen einfacher und länger im Gedächtnis. Denn die Relevanz des Rahmens überwiegt. Letztendlich ist eine Präsentation ja nur dann sinnvoll, wenn die Zuhörer auch etwas wahr- und mitnehmen. 

 

Noch ein paar generelle Tipps: 

- Sitzordnung verändern: Wenn sich alle in geordneten Reihen hinter Tischen verstecken, fordere die Leute auf sich umzusetzen

- Gruppenregeln gemeinsam festlegen (für Verspätungen, Handynutzung, Bereitschaft zum Mitmachen etc.), Wichtig ist hierbei auch eine direkte Konsequenz bei Missachtung zu notieren und umzusetzen!

- Sachen bunt zu visualisieren hilft der gesamten Gruppe

- Beschriebene Blätter im Raum aufhängen

- Keine Textwüsten auf Präsentationen, versuche so viel wie möglich frei zu erzählen, nutze die Charts nur zur bildlichen Unterstützung

 

Die ganze Methode klingt zunächst komisch und fühlt sich auch seltsam an. Mit einiger Übung ist es aber relativ schnell möglich, Menschen so zu begeistern und nachhaltig zu informieren. Und das funktioniert nicht nur bei leichten Themen sondern genauso bei der Vermittlung von Fachwissen.  

 

Das beste daran: Dieser Ablauf ist auch auf weitere Konzepte und Maßnahmen übertragbar. Beispielsweise beim Storyentwurf eines Imagefilms. Die Einstiegsfrage des Zuschauern, nämlich; was habe ich davon, diesen Film zu gucken, könnte auch hier direkt zu Beginn beantwortet werden.

 

Ich wünsche Dir viel Spaß beim Ausprobieren!